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Archiv-Artikel

Titus Andronicus

Das elisabethanische Publikum erfreute sich gerne an Greueltaten auf der Bühne. Mit Titus Andronicus folgte Shakespeare diesem Bedürfnis, treibt es in absurde Höhen. Titus kehrt nach dem Sieg über die Goten heim, im Gefolge hat er Tamora, die Gotenkönigin und deren Söhne. Einen schlachtet er als Rache für seine gefallenen Söhne, wird Kaiser und heiratet Tamora. Die nutzt die neue Stellung zur Rache. Es beginnt ein Schlachtfest, an dessen Ende kaum einer überlebt und der Untergang Roms besiegelt scheint. Alle zivilisatorischen Anstrengungen scheinen außer Kraft gesetzt, doch der clowneske Gestus, mit dem Shakespeare arbeitet – am Ende erscheint Titus als Koch mit den zu Pastete verarbeiteten Söhnen Tamoras – bewahrt in diesen absurden Bildern doch die Idee einer anderen Humanität.

19:30 Uhr, Theater an der Ruhr Mülheim Karten: 0208-599010