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Archiv-Artikel

LESUNG Titanic Boy Group

Die Lust am Tabubruch zeichnet die Arbeit der Satirezeitschrift Titanic seit nunmehr 30 Jahren aus. Und natürlich stehen auch ihre drei ehemaligen Chefredakteure, die zu den Jubiläumsfeierlichkeiten durchs Land reisen, für diesen Geist und werben wie folgt für ihre Tournee: „Jede zehnte Titanic-Ausgabe ist indiziert, der 30-jährige Pointenterror (…) kostete Unsummen an Schmerzensgeld und beendete zahllose Karrieren. Vor allem die der drei ehemaligen Chefredakteure Oliver Maria Schmitt, Martin Sonneborn und Thomas Gsella.“

In diesem Geist erfüllen die Zeitschrift sowie ihre Ex-Chefs das Land mit Leben. Holen die Fußball-WM nach Deutschland, zeichnen penibel die Anrufe darüber erboster Bürger und Bürgerinnen auf, rufen als „Gerhard Schröder“ deutsche Literaturpäpste an, zeigen Kanzlerkandidaten in Badewannen, gehen dabei regelmäßig zu weit und lassen sich dann gelegentlich nur per Gewalt (also richterlichem Entscheid) dazu bewegen, sich zu entschuldigen. Weshalb der folgende Titanic-Slogan zur Tour von Schmitt, Sonneborn und Gsella zwar etwas reißerisch klingen mag, aber auch ein Körnchen Wahrheit enthält: „Garantiert bald verboten!“

■ Freitag, 20 Uhr, Schlachthof