piwik no script img

Tina ...

... eignete sich das „Wild woman“-Image an und benutzte es für ihre Karriere. Schon immer fasziniert von Perücken und langen Haaren, kreierte sie das Bild der blonden Löwin, um noch wilder und animalischer zu erscheinen. Blondsein verbindet sie mit der Dschungel-Ikonographie, selbst wenn es zugleich die rassistische Ideologie bestätigt, nach der Blondsein einfach die Epitome der Schönheit ist. Ohne Ike hat Turners Karriere neue Höhen erklommen, weil sie jetzt um so härter an dem Bild der Frau als sexueller Wilder arbeitet. Jetzt ist sie nicht länger in der sadomasochistischen Ikonographie vom Krieg der schwarzen Frau gegen ihren Mann gefangen, die der Subtext der „Ike and Tina Turner Show“ war, sondern sie wird nun als die autonome schwarze Frau porträtiert, deren Sexualität nur ein Weg der Machtausübung ist. Indem sie ein altes Schema umdreht, plaziert sie sich selbst in die Rolle des Herrschers.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen