Tierschutz siegt gegen Wirtschaft: San Francisco verbietet Pelz-Verkauf
Die US-Metropole hat den Verkauf von Pelzen untersagt. Der Schutz von Mensch und Tier steht dort nicht zum ersten Mal über den Interessen der Wirtschaft.
Nach Einschätzung der örtlichen Handelskammer werden rund 50 Einzelhändler im Stadtgebiet von dem Verbot betroffen sein. Mit Pelzwaren vom Mantel bis zum Schlüsselanhänger werden in San Francisco bisher geschätzte 40 Millionen Dollar pro Jahr umgesetzt. Die Stadt geht dennoch nicht davon aus, dass das Verbot der Wirtschaft in der Stadt in größerem Umfang schaden wird.
Wayne Hsiung, Mitbegründer des Tierschutznetzwerks Direct Action Everywhere, sprach von einer historischen Tat, die nun eine neue Welle von Tierschutzgesetzen in der ganzen Welt auslösen werde. Der Chef des Unternehmens West Coast Leather, Skip Pas, der in erster Linie Leder-, aber auch Pelzwaren anbietet, sah dagegen sein Geschäft beeinträchtigt. Er hätte sich eine Abstimmung der Bürger der Stadt gewünscht, erklärte er.
San Francisco hat schon in der Vergangenheit immer wieder sein soziales Gewissen gezeigt, oft auch auf Kosten der Wirtschaft. So verbot der Verwaltungsrat bereits Mentholzigaretten und anderen aromatisierten Tabak. Zu dem Verbot werden die Wähler im Juni befragt. 2016 führte die Stadt eine bezahlte Elternzeit von sechs Wochen ein. Auch Vorführungen mit exotischen Tieren und der Verkauf von Hunden und Katzen im Einzelhandel wurde untersagt.
Der Verkauf von Pelz ist bereits in zwei anderen kalifornischen Städten verboten, die aber deutlich kleiner sind: in West Hollywood und Berkeley.
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