heute in bremen : Tiefschwarz mit Häubchen
Weserburg-Direktor Carsten Ahrens trinkt heute mit Kulturstaatsrätin Elisabeth Motschmann Kaffee
taz: Sie trinken heute öffentlich mit Staatsrätin Elisabeth Motschmann (CDU) Kaffee?
Carsten Ahrens (Direktor des Neues Museum Weserburg): Ja.
Schwarz?
Tiefschwarz. Vielleicht mit einem kleinen Milchschaumhäubchen.
Ist das ein Happening?
Nein, das ist eher die fröhliche Einweihung der neuen Espressobar in unserem Halbfoyer. Und wie könnte man das charmanter machen, als mit Staatsrätin Motschmann?
Na gut. Ist denn wenigstens die Espressobar ein Kunstwerk?
Die Maschine nicht. Vom Tresen lässt sich das schon sagen. Den würde ich als ein skurriles Kunstwerk der Vergangenheit bezeichnen: Es ist so eine merkwürdig gülden schimmernde Bar.
Hat den ein Künstler umgestaltet?
Nein, noch nicht. Womit ich aber nicht ausschließen will, dass die Bar irgendwann zum Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzung wird. Uns war erst einmal daran gelegen, unser Entree freundlicher zu gestalten – künftig bekommt jeder Besucher kostenlosen Espresso serviert.
Sie knüpfen damit an die Geschichte des Gebäudes an…
Das ist richtig: Unser Haus war früher Sitz der Kaffeerösterei Schilling. Daran in diesem Jahr, in dem das Museum 15 Jahre alt wird, zu erinnern, das passt natürlich. Wir zeigen deshalb auch Stücke aus der Bremer Kaffee-Tradition.
Die Eigentümer einer der Bremer Großröstereien besitzen auch eine bemerkenswerte Sammlung von Gegenwartskunst. Jointventuren Sie?
Das wusste ich nicht. Wir sind aber zu allen Schandtaten bereit.
Fragen: bes
Heute, Museum Weserburg, 11 Uhr