: Tiefgaragen als Warften
■ Konzept für Dalmannkai: Zwei Plätze, viel freie Sicht, zwei Drittel Wohnungen
Das städtebauliche Konzept für den Dalmannkai in der Hafencity steht und kann bis zum Sommer in einen Bebauungsplan gegossen werden. Gestern stellte die Stadtentwicklungsbehörde das Endergebnis eines Planungsworkshops für das zentrale Stück der westlichen Hafencity vor. Die Landzunge hinter dem markanten Kaispeicher wird mit fünf- bis achtstöckigen Häusern bebaut, die zu zwei Dritteln mit insgesamt 650 Wohnungen belegt werden. Es sind zwei öffentliche Plätze und Freitreppen zum Wasser geplant. An den einzelnen Gebäudeblöcken sollen verschiedene Bauherren arbeiten.
Dem Plan zufolge wird der Dalmannkai durch eine Straße im nördlichen Drittel längs geteilt. Nördlich davon wechseln sich sechs- und achtstöckige Häuser parallel zur Kaikante ab. Die hohen Bauten dürfen über die öffentlich zugängliche Promenade an der Wasserkante ragen.
Südlich der Straße sollen teilweise durchbrochene, nach Süden offene, u-förmige Blöcke entstehen. Im Inneren dieser Bögen entstehen private Gärten und Parks, zwischen ihnen halböffentliche Plätze. Hinter dem Kaispeicher A und in der Achse der Straße am Sande entstehen öffentliche Plätze.
Alle Häuser werden auf Tiefgaragen stehen, die sie als Warften vor Sturmfluten schützen sollen. Die Promenaden an den Kaikanten werden also streckenweise an den Wänden dieser Tiefgaragen entlang führen. An prominenten Stellen, etwa den Ecken der Plätze, sollen Geschäfte, Büros oder auch Wohungen gebaut werden, um die Promenaden zu beleben.
Oberbaudirektor Jörn Walter zufolge verfolgt der Plan drei Ziele: Er soll von möglichst vielen Wohnungen und Büros aus einen Blick aufs Wasser frei geben. Er soll eine ökologische Bauweise ermöglichen, indem er viel Sonne in die Häuser lässt. Und er soll einen Spielraum für differenzierte Architektur schaffen: In jedem Block sollen jeweils mehrere Bauherren und Architekten vielfältige Einzelhäuser und ganz unterschiedliche Arten von Wohnungen errichten. Dafür müssten sie sich zu Warften-Gemeinschaften zusammentun, die ihre Pläne und die Nutzung der Grundstücke aufeinander abstimmen. Als Gegengewicht wird die städtebauliche Struktur sehr regelmäßig sein. Gernot Knödler
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