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Archiv-Artikel

Tief greifender Dilettantismus

Betr.: „Schadstofflotto in Dahlenburg“, taz nord vom 19. 3. 2007

Erst in dem kürzlich erschienenen Infoblatt Molda Aktuell hatte gestanden, dass sich die Aktiengesellschaft mit der geplanten Betreiberin Firma Brewa-Umweltservice GmbH aus Bremen einen „technisch versierten Partner für Bau und Betrieb des Kraftwerks ins Boot geholt“ habe. Man erhielt bei dem Geschäftsführer der Brewa, Herrn Timmer, eher den Eindruck, als erhielte er auf dem Erörterungstermin am 15./16. 3. Nachhilfe in Sachen Müllverbrennung: Die Sachverständigen der Bürgerinitiative Dahlenburg mussten ihn immer wieder daran erinnern, wofür ein solcher Erörterungstermin dient, nämlich über diesen konkreten Antrag zu sprechen. Ich als Einwenderin erhielt den Eindruck, Herr Timmer hätte lieber über eine fiktive Anlage gesprochen, bei der alles möglich sei und sich Unklarheiten im Nachhinein zurecht planen ließen.

Ich erwarte von einem Gewerbeaufsichtsamt, dass es nicht nur Antragsunterlagen auf ihre Vollständigkeit und Richtigkeit prüft, sondern auch den Betreiber auf seine fachliche Kompetenz. Denn sonst würde ich auf sehr traurige Weise lernen, dass man in Deutschland auch ohne fachliche Qualitäten eine Müllverbrennungsanlage betreiben kann. KATRIN MEHRER, Boitze

Sehr geehrte Damen und Herren vom Gewerbeaufsichtsamt, letzten Donnerstag und Freitag haben Sie als verantwortliche Entscheidungsinstanz den Erörterungstermin (EÖT) zur beantragten Müllverbrennungsanlage der Firma Molda AG geleitet. Unser Schicksal als Anwohner liegt diesbezüglich nun völlig in Ihrer Hand – als einzige letzte Möglichkeit der Einflussnahme bliebe nur noch ein Klageverfahren der unmittelbaren Anwohner.

Meine aufrichtige Bitte: Entscheiden Sie gemäß der Ziele laut Ihrem Amtsflyer. Dabei geht es um den Schutz des Menschen in seiner beruflichen und privaten Umgebung vor Gefahren durch Anlagen und chemische Stoffe und um den Schutz von Mensch und Umwelt vor Luftverunreinigungen und vor Gefahren durch Industrieanlagen. Oder noch einfacher: Geben Sie sich einen Ruck und entscheiden Sie neutral und objektiv, während Sie auf den traurigen Stapel Antragsunterlagen schauen! Meine Meinung ist: Nach dem tief greifenden Dilettantismus des Antrags kann dieser von Ihnen einfach nur abgelehnt werden. GEORG STEFFEN, Boitze-Neetzendorf