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Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

So oft wurde Rock schon tot geredet. Bis irgendwo junge Menschen mit dem Fuß aufstampften und die Gitarren jaulen ließen, dass die herbeigeeilte Fachpresse weiter Reanimationsdienst leistete und was von den Rettern des Genres fabelte. Ein eingeübtes Spielchen, das man mal ein paar Zeilen lang sich selbst überlassen kann, um dorthin zu schauen, wo Rock trotzig nichts von Hype und Wellen wissen will. Wie im Wild at Heart. Da wird nur stur das Eins-zwei-drei durchgezählt – heute mit den Peasants, Sidekick Bob und Mondo Bizarro, Rock ’n’ Roll, Punk; Samstag Aardvark und Havanna Heatclub, eher Punk; Sonntag die Garagenrocker Columbian Neckties und Spoiler; Dienstag die Phantom Rockers mit UK Subs- und Exploited-Musikern. Oder man durchforscht gleich fachfremder das Programm von „MaerzMusik“, dem am Donnerstag startenden „Festival für aktuelle Musik“, und stößt neben der Zeitgenossenschaft von John Cage oder Wolfgang Riehm wieder auf Dinge wie chinesischen Avant-Pop oder die Aufführung vom ziemlich strapaziösen Lärmbrett „Metal Machine Music“ von Lou Reed. Unweigerlich landet man immer beim Rock. Laut, heftig, schwitzend. Mit brüllendem Soul. So ist er am besten, und das wissen die finnischen Flaming Sideburns, die heute im Magnet (21 Uhr) bei den „Hallelujah Rock ’n’ Rollah Days“ spielen. Am Donnerstag die Entscheidung Alt/jung: Im Deli (22 Uhr) The Fall mit Mark E. Smith, dem übellaunigen Heilsbringer vom Berge Punk. Oder die Strokes, die für den ganzen Rock-’n’-Roll-Retter-Hype, der um die schmächtigen Bürschchen entfacht wurde, auch nur das dafür können, dass sie eben zu dieser Mission angetreten sind und mit dem Lorbeer in der Columbiahalle (21 Uhr) jetzt wenigstens ihrer Vorband Stereo Total ein sattes Heimspiel gönnen.

Anregungen: vorlauf@taz.deMorgen kommt der Kinderhort

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