: Theater für Eigenheiten
■ Packhaus-Theater stellt seinen neuen Spielplan vor
Die Zeiten, wo das Packhaus Theater im Schnoor eine bloße Abspielstätte gewesen ist, die sollen nun endgültig gewesene sein. Früher, da surrte es wie im Bienenstock vor lauter Ein und Aus der Gastspieler, das Packhaus bot sich als Stücke-Hotel, nun aber will es was Eigenes werden. Sagt Andrea Krauledat, seit vergangenem Herbst Geschäftsführerin des Etablissements, vor zusammengetrommelter Presse.
Nach dem „Orchester“ von Jean Anouilh, mit dem am 26.6. das Sommertheater im Packhaushof unter nichts als bestirntem Firmament eröffnet wird, kommt einen Monat später, am 26.7., die erste Packhaus-Eigenproduktion auf die nämliche Freiluft -Bühne:
„Das Ende vom Anfang“, Sean O'Caseys verzwickte Clownödie, inszeniert von der Geschäftsleitung Krauledat persönlich. Vorher schon, am 17. Juli, hat eine einheimische Operninszenierung Premiere, von Christoph Willibald Gluck „Der bekehrte Trunkenbold“, eine fürchterlich Komische Oper, eingerichtet von Rudolf Danker und wohl noch länger im Spielplan.
Am 4. September logiert für eine Woche die Jazzsängerin Rita Warford, danach, wenn sie infolge Erfolges nicht schon zu teuer sind, kommen „Mimikritschi“, die Clowns aus Kiew. Im Oktober gibt es das Puppentheaterfestival, worauf ich mich nun wirklich freue. Folgt eine weitere
Eigenproduktion, „Der Kontrabaß“ von Süskind, und dann ist schon bald Weihnachtszeit, wo alle Theater, die es nötig haben, Geld einspielen und einen Krimi bringen, in diesem Fall „Bei Anruf Mord“, wobei man sich einmal überlegen müßte, worin genau die Affinität von Krimi, Geld und Weihnachten besteht. Nächstes Jahr gibts dafür wieder kleine Wagnisse: „Bent - Rosa Winkel“ von Martin Sherman“ und „Mercedes“ von Thomas Brasch, beides wiederum self-made. Und auf daß das Publikum wisse, wo es ganz riskant ist hinzugehen, gibt es das Amateurtheater nun im Block, als 1. Bremer Amateurtheaterfestival im April. Bewerbungen sind willkommen. scha
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