Mit dem Gipfel auf Du und Du: The happy few
■ Die führenden Industrienationen stehen für Reichtum, Macht und Ungleichheit in der Welt
(afp) - Die sieben Länder, deren Regierungs– und Staatschefs sich ab Montag in Venedig treffen, sind weltweit die führenden Industrienationen, obwohl sie nur etwa 13 Prozent der Erdbevölkerung repräsentieren. Den Zahlen der Vereinten Nationen zufolge zählten diese Länder 1985 bei einer Erdbevölkerung von etwa 4,8 Milliarden Menschen etwas mehr als 630 Millionen Einwohner. Ihr Reichtum läßt sich in erster Linie an dem jeweiligen Bruttosozialprodukt (BSP) ermessen, sowohl was das BSP insgesamt als auch was die Pro–Kopf–Summe betrifft. Abgesehen von der UdSSR (Platz zwei) belegen die Sieben die ersten Plätze auf der Rangliste des Gesamt–BSP. Nach den jüngsten Statistiken der „Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“ (OECD) stehen die Vereinigten Staaten bei einem BSP von mehr als 3.100 Milliarden Dollar (etwa 5.600 Milliarden Mark) mit Abstand an erster Stelle, gefolgt von Japan (1.309 Milliarden Dollar), der Bundesrepublik (890 Milliarden), Frankreich (706 Milliarden), Großbritannien (599), Italien (424) und Kanada (307). Das Gesamt–BSP der ebenfalls in Venedig vertretenen Europäischen Gemeinschaft beläuft sich auf 3.328 Milliarden Dollar. Die Stellung im Welthandel ist ebenfalls ein Zeichen für die Macht der Sieben. Ihr Außenhandelsvolumen stellt nach Angaben des GATT (Allgemeines Zoll– und Handelsabkommen) mehr als die Hälfte des Welthandels dar. Auch hier sind die USA mit einem allgemeinen Handelsvolumen (Import und Export) von 600 Milliarden Dollar 1986 führend. Im Export dürfte die Bundesrepublik den USA jedoch, begünstigt durch den Dollarverfall, den Rang streitig machen. GATT–Angaben zufolge betrug 1984 das Exportvolumen Japans wie das der Bundesrepublik 8,9 Prozent des Welthandels, Frankreichs und Großbritanniens 4,9 Prozent, Kanadas 4,4 Prozent und Italiens 3,8 Prozent.
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