: The Game
■ USA 1997, Regie: David Fincher; mit Michael Douglas, Sean Penn, Deborah Unger; 128 Min.
Da ist er nun, der neue Film vom Düsterling David Fincher. Böse Zungen behaupten zwar, Fincher würde seine Filme („Alien3“, „Sieben“) einfach nur schlecht ausleuchten, und das dann Stil nennen – egal. „The Game“ ist ein bis ins Detail ausgefeilter Psychoschocker, in dem Fincher gekonnt die Grenze zwischen Illusion und Realität verwischt. Die Geschichte ist eine makabre, mit postmoderner Yuppie-Angst versetzte Variation von Alfred Hitchcocks „Der unsichtbare Dritte“, denn wie einst Cary Grant wird hier Michael Douglas der Boden unter den Füßen weggezogen. Douglas ist Nicholas Van Orten, ein eiskalter Investment-Banker. Geldmachen ist sein Lebensinhalt, ansonsten ist er ein sozialer Krüppel. An seinem 48. Geburtstag bekommt Nicholas von seinem Bruder (Sean Penn) ein Geschenk – einen Gutschein für ein Spiel, das jedoch nicht auf einem Brett gespielt wird: Eine zwielichtige Firma hat ein Game entwickelt, dessen Spielfeld und Einsatz das Leben des Spielers ist... Raffinierte Idee; Fincher bringt die sich ständig steigernde Angst des Protagonisten gekonnt auf die Leinwand und spielt mit den Emotionen der Zuschauer. Einerseits gönnt man dem Schwein Nicholas die Katastrophen, andererseits hat man Mitleid. Herrlich aufwühlend und spannend.
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