■ Eiskunstlauf: The End
Die amerikanische Seifenoper ist ausgespielt. Geendet hat sie, so wie sie anfing – mit Tonya Harding. Am Mittwoch abend bekannte sich die 23jährige vor einem Gericht in Portland schuldig, die Ermittlungen behindert zu haben, und wurde zu diversen Dingen verurteilt – zu einer Geldstrafe von 100.000 Dollar, zu 500 Stunden gemeinnütziger Arbeiten, zu 50.000 Dollar, die sie für Behindertenspiele stiften soll. Zudem müsse sie sich einer psychiatrischen Untersuchung unterziehen. Und außerdem aus der US-Eiskunstlauf-Vereinigung austreten. Damit steht Hardings Weg zu einer neuen Karriere als Wrestling-Star unter Nippons Sonne nichts mehr im Wege. Bei der WM im japanischen Chiba darf Harding bereits nicht mehr starten. Die Olympia-Achte, die vor ihrem Start in Lillehammer heftigst dementiert hatte, in das Barren ihrer US-Konkurrentin Nancy Kerrigan involviert gewesen zu sein, hat nun zugegeben, über das kniefällige Attentat informiert gewesen zu sein. Allerdings erst im nachhinein. Nun wolle sie sich voll und ganz den Aufräumarbeiten ihres Privatlebens („das ist wichtiger“) widmen. Immerhin kam sie zu der Erkenntnis: „Die anderen sollen auch einmal Aufmerksamkeit bekommen.“
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