■ Heute im Lagerhaus: The Didge Man
Heute im Lagerhaus
The Didge Man
Meine alte Quelle-Stereoanlage scheitert bei dem Versuch, die Kunst des Didge-Man wiederzugeben. Der bekannte australische Didgeridoo-Spieler Gary Thomas, der das Blasen auf dem meterlangen dicken Bambusrohr bei den Aboriginees seiner Heimat gelernt hat, erzeugt auf seinem Instrument Töne im Bereich des Infraschalls, die wir nicht mit den Ohren, sondern mit dem ganzen Körper hören. Heute um 21 Uhr wird er mit seiner Band Native Ground die Grundfesten des Lagerhauses erschüttern. Es ist verbürgt, daß der Didge-Man taube und autistische Kinder mit seiner Musik ansprechen kann.
Das Didgeridoo, das nur einen Ton spielt, der aber unendlich vielfältig moduliert und mit den heikelsten Obertönen versehen werden kann, wird bei Native Ground von der Gitarre (bzw. Marimba) Al Schackman's begleitet, seit langem Music Director von Nina Simone, der auch zusammen mit Benny King, Miriam Makeba und Harry Belafonte zu hören war. Dritter im Bunde ist Gordy Ryan, der die suggestive afrikanische Djembe schlägt — deren Ziel ist ebenfalls die Magenhöhle.
Native Ground spielen sphärisch, magisch, jazzig, melodiös, entwickeln dabei keinen einheitlichen Stil, finden aber immer wieder zu langanhaltenden Trance-Partien zurück, wie wir sie aus den 70ern kennen. Nur mächtiger. Wilder. Umwerfender eben — solange die Anlage mitspielt. Bus
Lagerhaus, Freitag, 21 Uhr. Die nächsten Kioto-Konzerte im Lagerhaus: Am Samstag, 2.10., spielt die experimentiertfreudige Reggaeband "Edward II"; und am 6.10. kreuzen „Il Gran Teatro Amaro" italienische Folklore mit Musik von Kurt Weill
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