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neue filmeThe Deep End – Trügerische Stille

USA 2001, Regie: Scott McGehee/David Siegel; mit Tilda Swinton, Goran Visnjic u.a.; 99 Min.

„The Deep End“, der zweite Spielfilm von Scott McGehee und David Siegel, ist eine wunderbare, eigensinnige Reminiszenz an all jene Melodramen oder Thriller der 40er- Jahre, die leichtfertig abwertend als „women’s pictures“ in die Rezeptionsgeschichte eingingen. Geschichten von Frauen, die trotz aller Ordnungsliebe zwischen die moralischen Fronten geraten und sich fern des bürgerlichen Regelwerks bald auf niemand anderen mehr verlassen können als auf sich selbst. In „The Deep End“ räumt dabei Tilda Swinton als Liebesdienst für ihren Sohn eine Leiche zur Seite. Der Schauspielerin verdankt der Film auch einen Großteil seiner Spannung, seiner Ambivalenz. In ihrem Gesicht finden unbedingter Ordnungswille und moralische Orientierungslosigkeit nebeneinander Platz. Da kann die Kamera aus dem Vollen schöpfen. Close-up an Close-up. Eine Einstellungsgröße, die in Hollywood aus Sehnsüchtigen Göttinnen macht. Hier wird das Bild zur Studie einer Einsamen. Es gibt niemanden zum Reden. Nichts zum Verhandeln. Keinen Spielraum, keine Chance ohne Schaden davonzukommen.

Babylon, Broadway, FT am Friedrichshain, Xenon

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