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Texas: Todesurteil „ohne Beweise“

WASHINGTON epd ■ Menschenrechtler in den USA haben scharfe Kritik an der für 22. Juni geplanten Hinrichtung des schwarzen US-Amerikaners Gary Graham in Texas geübt. Nach Ansicht von Bürgerrechtsorganisationen sei die Schuld des 36-Jährigen an dem Mord zweifelhaft. Laut Urteil habe Graham mit 17 Jahren bei einem Raubüberfall einen Weißen erschossen. Es gebe aber keine Fingerabdrücke oder Beweise. Das Urteil stütze sich allein auf die Aussage einer Augenzeugin, die Graham aus dem Auto in zehn Meter Entfernung für einen Augenblick bei der Tat beobachtet haben will. Nach Darstellung seiner Berufungsanwälte hat der Verteidiger beim Prozess keine Entlastungszeugen vorladen lassen. Nach Angaben der „Nationalen Kampagne gegen die Todesstrafe“ in Washington hätten acht Zeugen Graham zur Tatzeit an anderer Stelle gesehen.

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