: Teuer: Fossile Energien
betr.: „Energie soll dreckig bleiben“, taz vom 4. 6. 04
Die gesellschaftlichen Folgekosten der Nutzung fossiler Energien sind immens. Baudenkmäler nehmen aufgrund der erhöhten Belastung der Luft Schaden an ihrer Gebäudehülle, ein nicht unerheblicher Teil der Kosten im Gesundheitswesen entsteht den Kassen durch umweltbedingte Erkrankungen der Menschen.
Eine ökonomisch korrekte Beurteilung der Kosten der Energie müsste diese externen Kosten internalisieren. Die Internalisierung der Folgekosten würde fossile Energien verteuern und die verschiedenen regenerativen Energietechnologien bereits heute wirtschaftlich dastehen lassen. Eine solche Bilanzierung wird noch brisanter, bedenkt man die Folgen der zunehmenden Energie-Kriege. Der nahe Osten bleibt ein Pulverfass – den Sprengstoff stellt das Erdöl dar. Die aktuelle Ölpreisentwicklung ist ein kleiner Vorgeschmack auf die sich verschärfende Nachfrage nach dem „schwarzen Gold“. Bei ehrlicher Betrachtung bleibt unserer Gesellschaft gar nichts anderes übrig, als den Weg in ein regeneratives Zeitalter einzuschlagen. Deutschland kann und muss auf diesem Weg als Vorreiter entschlossen vorangehen. Dies ist aus wirtschaftlichem Interesse ebenso geboten wie aus einer humanistischen Gesellschaftsvision, die einer Demokratie zugrunde liegen sollte. CHRISTIAN STOLTE, Berlin