Terrorwelle in Israel: Erneuter Anschlag nahe Tel Aviv
Bei einem Anschlag in der orthodox-geprägten Stadt Elad sterben mindestens drei Menschen. Die palästinensischen Täter sind auf der Flucht.
Die Attentäter sind wohl zwei Palästinenser aus der Nähe der Stadt Dschenin im Westjordanland. Von dort stammte auch der Angreifer von Bnei Brak. Nach ihnen wird gefahndet. Laut der israelischen Polizei sind sie 19 und 20 Jahre alt. Einer der beiden habe geschossen, der andere Passanten mit einer Axt angegriffen.
Hamas-Sprecher Hasem Kassem nannte den Anschlag eine „heroische Tat“ und brachte ihn mit dem jüngsten Konflikt auf dem Tempelberg in Verbindung. Wenige Stunden vor dem Anschlag protestierten dort Palästinenser dagegen, dass Juden der Besuch des Tempelbergs, auf dem auch die Al-Aksa-Moschee steht, wieder erlaubt wurde. In den letzen elf Tagen des Ramadan-Monats, der am ersten Mai endete, war ihnen dies untersagt, um die bereits angespannte Lage zu deeskalieren.
Die israelische Polizei erklärte, Dutzende Menschen hätten Steine geworfen, ein Beamter sei leicht verletzt worden. Palästinensischen Augenzeugen zufolge begannen die Steinwürfe wohl, als die Polizei in die Moschee eindrang. Die Polizei setzte auch Gummigeschosse ein. Nach Angaben des palästinensischen Roten Halbmonds wurden zwei Palästinenser mit Verletzungen in Krankenhäuser gebracht. „Die Erstürmung der Al-Aksa-Moschee kann nicht unbestraft bleiben“, so Kassem.
Die israelische Zeitung Ha'aretz schreibt in einer Analyse: Vier der Attacken der jüngsten Terrorwelle, die Israel seit März erschüttert – Be'er Sheva, Hadera, Bnei Brak und Tel Aviv – wiesen Gemeinsamkeiten auf. „Sie zielten alle auf große Städte innerhalb der Grenzen Israels vor 1967 ab und wurden von einem oder zwei Angreifern verübt.“ Keinem der Anschläge sei eine detaillierte Geheimdienstwarnung vorausgegangen, der Mangel an nachrichtendienstlichen Erkenntnissen für den israelischen Sicherheitsapparat zutiefst beunruhigend.
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