piwik no script img

„Tendenz gegen die Wehrpflicht“

Frankfurt (ap) — Die Zahl der Kriegsdienstverweigerer unter den aktiven Soldaten, Reservisten und Einberufenen ist im vergangenen Jahr deutlich angestiegen: Zwischen Anfang Januar und Ende November 1990 verweigerten insgesamt 13.082 der Bundeswehr unterstehende Personen den Kriegsdienst. Im gesamten Jahr 1989 verweigerten danach erst 7.665 Personen dieser Gruppen den Dienst mit der Waffe. So verlautete aus dem Bundesamt für den Zivildienst in Köln und dem Bundesverteidigungsministerium in Bonn.

Der Sprecher im Bundesverteidigungsministerium, Jörg Jost Schattenberg, nannte als Gründe für diese Entwicklung den Golfkonflikt, eine Entspannungseuphorie und eine „allgemeine Tendenz gegen die Wehrpflicht“. Ein Sprecher des Zivildienstamtes habe die Zunahme verweigernder Reservisten auch damit erklärt, daß diese nach der jüngsten Dienstzeitverkürzung nicht mehr im Zivildienst nachdienen müßten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen