: Tempoltimit im Watt
■ Umweltminister wollen Schiffe bremsen
Die norddeutschen UmweltministerInnen haben für Schiffsfahrten im Wattenmeer der Nordsee ein Tempolimit von zwölf Knoten (22 Kilometer pro Stunde) verlangt. Bei einer Konferenz in Kiel forderten sie am Donnerstag Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU) auf, sich beim zuständigen Bundesverkehrsminister für eine solche Befahrensregelung einzusetzen. Sie müsse noch vor Beginn der Fremdenverkehrssaison erlassen werden, heißt es in dem Beschluß.
Damit widersprachen die LänderminsterInnen den Plänen des Bundesumweltministers. Die vom Bundesverkehrsministerium vorgesehene Höchstgeschwindigkeit von 24 Knoten – bisher gibt es keine Begrenzung – wäre nach Ansicht der UmweltministerInnen und –senatorInnen von Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern mit Störungen für Wasservögel und Seehunde verbunden. Dies sei weder mit den Schutzzielen der Nationalparke noch mit einem naturverträglichen Tourismus vereinbar.
Schleswig-Holstein wurde von den anderen norddeutschen Ländern beauftragt, eine Bundesratsinitiative zur Änderung des Bundeswasserstraßengesetzes zu erarbeiten. Das Ziel besteht darin, die Flächen zwischen den Nordseeinseln (außer Helgoland) und der Küste sowie im Bereich von Naturschutzgebieten und Kernzonen von Nationalparks grundsätzlich nicht mehr als Seewasserstraßen einzuordnen.
Die UmweltministerInnen sprachen sich außerdem dafür aus, größere kommunale Kläranlagen mit Einrichtungen zur Entfernung der Pflanzennährstoffe Stickstoff und Phosphor auszustatten. An die Schiffbauindustrie erging die Aufforderung, mit neuen Verfahren die von den Werften ausgehenden Umweltbelastungen zu verringern. In diesem Zusammenhang wurde die Oberflächenbehandlung von Schiffen durch Strahl- und Beschichtungsarbeiten genannt. dpa
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