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Tempelbau fordert weitere Opfer

Neu Delhi (adn/afp) — Der Streit um den Bau eines Hindu-Tempels im nordindischen Ayodhya spitzt sich immer weiter zu. Bei blutigen Auseinandersetzungen zwischen radikalen Hindus und der Polizei kamen gestern mindestens zehn Menschen ums Leben. Dutzende wurden verletzt. Das öffentliche Leben war durch einen Generalstreik, zu dem die radikal-hinduistische Bharatiya- Partei aufgerufen hatte, in weiten Teilen des Landes lahmgelegt. Indiens Präsident Venkatamaran will für Anfang November eine Sondertagung des Parlaments einberufen, auf der die Vertrauensfrage für die Regierungskoalition gestellt werden soll. Die erst elf Monate alte Regierungskoalition in Delhi ist stark angeschlagen, nachdem der Führer der Bharatiya Janata Partei (BJP), Advani, verhaftet worden war und die Unterstützung der Partei für die Minderheitsregierung zurückzog. Hintergrund der Streitigkeiten ist die für nächste Woche angekündigte Grundsteinlegung für einen Hindu- Tempel an einer Stelle in der Stadt Ayodhya, an der sich noch Überreste einer moslemischen Moschee befinden.

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