■ Telegramm: Ende aller Verpflanzungen befürchtet
Frankfurt/M./Berlin (AP) – Vor einem dramatischen Rückgang bei Transplantationen haben Spezialisten für den Fall gewarnt, daß der Bundestag nächste Woche den strengeren Entwurf des Organspendegesetzes verabschiedet. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Stiftung Organtransplantation, Klaus Ketzler, sprach gestern im Hessischen Rundfunk sogar von einem möglichen Ende aller Organverpflanzungen in Deutschland. Die Vorstellungen einer parteiübergreifenden Abgeordnetengruppe um Bundesjustizminister Edzard Schmidt-Jortzig widersprechen dem Entwurf des CSU-Politikers in zwei wesentlichen Punkten: Zum einen soll der sogenannte Hirntod zwar als Zeitpunkt für die Organentnahme, aber nicht als Todeszeitpunkt definiert werden. Zum zweiten soll nur der Betroffene zu Lebzeiten über eine Organentnahme entscheiden, nicht die Angehörigen nach seinem Tod. Der Entwurf hat nach Angaben der Befürworter bisher mindestens 200 Unterstützer.
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