piwik no script img

Telefone unterm Hammer

■ Rußland privatisiert größte Telekommunikationsfirma

Moskau (AFP) – Die größte russische Telekommunikationsgesellschaft in staatlicher Hand, Swjatsinvest, soll zur Hälfte in Privatbesitz übergehen. Mit dem Erlös will die Regierung Milliardenlöcher im russischen Haushalt stopfen. Das bislang größte Privatisierungsprojekt in der Russischen Föderation weckt Begehrlichkeiten im Ausland. Auch die Deutsche Telekom rechnet sich auf dem boomenden Telekommunikations- und Multimediamarkt üppige Gewinnchancen aus.

„Rußland wirft sein Familiensilber auf den Markt“, kommentiert ein westlicher Experte in Moskau. Seit Montag werden Angebote aus dem Ausland entgegengenommen. Bis zum Jahresende sollen die ersten 25 Prozent von Swjatsinvest privatisiert sein, im nächsten Jahr weitere 24 Prozent, die Moskau vorzugsweise russischen Kleinanlegern anbieten will. Der Rest bleibt in Staatsbesitz.

Insgesamt veranschlagt Rußland den Wert der Gesellschaft auf rund 8 Milliarden Dollar (11,4 Milliarden Mark). Die erste Tranche soll dem gebeutelten Staatshaushalt „zwischen 1,5 und 2 Milliarden Dollar zuführen“, sagt Jelena Schalnewa vom Amt für Privatisierung.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen