: Telefon-Anschluß
■ Schwarz-Schilling berichtet Kabinett über Investitionspläne für die DDR und rechnet mit einem Aufwand von 55 Milliarden Mark
Bonn (ap) - Mit einem Aufwand von rund 55 Milliarden Mark soll in der DDR bis 1997 eine moderne Fernmeldeinfrastruktur geschaffen werden. Bundespostminister Christian Schwarz -Schilling berichtete am Mittwoch dem Bundeskabinett, rund 30 Milliarden sollten direkt am Kapitalmarkt oder über Darlehen der Deutschen Bundespost Telekom beschafft werden. Bereits in diesem Jahr soll die Telekom in der DDR 110 Millionen Mark investieren, womit vor allem das Autotelefon und Mobilfunknetz modernisiert werden soll.
Der DDR-Post, die in diesem Jahr Investitionen zum Ausbau der Telekommunikationsnetze in Höhe von 540 Millionen Mark plane, würden weitere 240 Millionen Mark als Darlehen gewährt. Die Postdienste in der DDR sollen kurz- und mittelfristig mit 420 Millionen Mark verbessert werden. Kurzfristig werden der Post in der DDR Fahrzeuge, Zustelltaschen und Hubgeräte im Wert von 50 Millionen Mark geliefert, damit das mit Inkrafttreten der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion Anfang Juli erhöhte Postaufkommen in der DDR überhaupt bewältigt werden kann.
Zu dem 55-Milliarden-Programm für das Fernmeldesystem der DDR gehört nach diesen Angaben unter anderem, die Zahl der Telefonhauptanschlüsse von derzeit 1,8 auf 7,2 Millionen zu erhöhen. Die Zahl der Münztelefone soll von 10.000 auf 68.000 erweitert werden und die der Telekopieranschlüsse von 2.500 auf 360.000. Ferner sollen 300.000 Mobilfunkanschlüsse und 2,2 Millionen Fernseh-Kabelanschlüsse bereitgestellt werden.
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