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Tele-Barometer

Fernsehfreie Zone Bremen – ein Slogan aus den 70er Jahren, möchte man meinen, doch hat er – siehet z.B. den Funkausstellungswahn – letztlich nichts an Aktualität eingebüßt. Der Ort für derlei Utopien ist natürlich „Dacapo“. Der rührige Konzertverein will zu seinem zehnten Geburtstag im Oktober haufenweise Fernseher zu einem „Konzertturm“ stapeln und bittet daher um tätige Mithilfe. Auf den Monitoren des „Konzertturms“ sollen ab 30. Oktober – voraussichtlich im Foyer des Überseemuseums – Videomitschnitte der Dacapo-Konzerte vergangener Tage laufen. Zehn Tage lang dürfen die Gäste dann nochmal in Erinnerungen schwelgen: Wie war das damals, als Erik Satie in den Bösendorfer plumpste? Mit dem „Konzertturm“ soll nicht zuletzt ein Mahnmal gesetzt werden, wie uns Dacapo-Chief Ingo Ahmels mitteilt: gegen kulturelle Konservenkost, für das erregende Liveerlebnis. Wer seinen Fernseher für diesen hehren Kulturakt hergeben möchte, wende sich unter 500 444 an Dacapo. Wir werden die konzertierte Aktion wohlwollend mit einer ständig aktualisierten Liste der aktiven Fernsehverschmäher und -schmäherinnen begleiten. Derzeit liegt die Telemeßlatte bei Stücker 14, gestiftet von:

Dr. Andreas Kalk, Heinz Kohler, Thomas Meyer-Zwo, Hans Otte, Katrin und Werner Rabus, Ronald Vogel sowie „einige Personen, die ungenannt bleiben möchten“. taz

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