: Teilabzug aus dem Golf?
■ US-Verteidigungsminister Carlucci in Kuwait: USA wollen Präsenz „auf absolutes Minimum“ beschränken
Kuwait (ap) – Der amerikanische Verteidigungsminister Frank Carlucci hat eine Verkleinerung der im Persischen Golf eingesetzten US-Seestreitkräfte in naher Zukunft nicht ausgeschlossen. AP sagte er am Mittwoch in Kuwait, die Vereinigten Staaten wollten ihre Präsenz in dem Gebiet „auf das absolute Minimum“ beschränken. Er habe noch keine Anweisung gegeben, die Zahl der Kriegsschiffe im Golf zu verringern; aber das bedeute nicht, daß ein solcher Schritt nicht unternommen werde.
Der Golfeinsatz koste die US- Marine nach jüngsten Angaben eines Regierungssprechers in Washington monatlich zusätzlich 20 Millionen Dollar.
Carlucci traf später in Manama mit den Führern der Regierung des Scheichtums Bahrein zusammen. Er wird in dieser Woche noch in Saudi-Arabien erwartet. Ein geplanter Besuch in Oman soll auf der Reiseliste gestrichen worden sein. Carlucci nannte auf einer Pressekonferenz in Kuwait den sowjetischen Vorschlag für die Entsendung einer UNO-Flotte zum Schutz der Schiffahrt im Golf „sehr ungenau und gegenwärtig unangebracht“. Die Regierung in Washington könnte dem Einsatz einer internationalen Seestreitmacht aber geneigt sein, falls die UNO mehr Druck auf Iran ausübte, in einen Waffenstillstand einzuwilligen.
Der hohe sowjetische Politiker Karen Brutenz, der am Mittwoch ebenfalls mit der kuwaitischen Regierungsspitze zusammentraf, sagte Journalisten, vor einer Entscheidung über weitere Schritte müsse der UNO-Generalsekretär Javier Perez de Cuellar seine Mission beenden.
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