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Team Pechstein nimmt Kurs auf

Olympia 2018 Eisschnellläuferin will in Südkorea noch einmal alles geben

Mit einem Privatteam nimmt die fünfmalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein unbeirrt Kurs auf eine Medaille bei den Winterspielen 2018 in Pyeongchang, Südkorea. „Wir sind eine super Truppe“, sagte die 44 Jahre alte Berlinerin am Mittwoch. Zum „Team Pechstein – The Internationals 2018“ gehören ihr bisheriger US-Coach Peter Mueller und drei männliche Trainingspartner. In Südkorea würde die Berlinerin im Februar 2018 ihre siebten Olympischen Winterspiele erleben – und das mit 46.

Zum neuen Team, das durch private Sponsoren und nicht durch Steuergroschen finanziert wird, gehören US-Coach Mueller und ein Trio mit Weltcup-Ambitionen: der Norweger Aleksander Waagenes, der Japaner Junya Miwa und der Ungar Sándor Dekány.

Neun Medaillen hat die Kufenflitzerin zwischen 1992 und 2006 gewonnen. Und wenn es nach ihr geht, sollen es nicht die letzten gewesen sein. Das sieht auch ihr erfahrener Coach so. „Wir möchten Medaillen gewinnen. Das ist richtig harte Arbeit“, betonte Mueller. Die Gründung des Pechstein-Teams sei mit dem deutschen Verband DESG abgestimmt. Als Mitglieder der Berliner Eisbären Juniors dürfen die „Pechsteins“ künftig auch alle Trainingsstätten in Deutschland nutzen.

Die Basis der Truppe wird in Berlin sein. Teamchef ist ihr Lebensgefährte Matthias Große, der sich zwei Wochen vor Verkündung des BGH-Urteils in der Causa Pechstein kämpferisch gab. Am 7. Juni entscheidet der Bundesgerichtshof in Karlsruhe über die Revision der Interna­tionalen Eislaufunion (ISU) gegen das Urteil des Oberlandesgerichts München in der Schadenersatzklage von Pechstein. Sie kämpft mit der Klage auf 5 Millionen Euro Schadenersatz gegen ihre Zweijahressperre durch die ISU von 2009 bis 2011 und um Wiederherstellung ihres ramponierten Rufes.

Pechstein war wegen erhöhter Blutwerte gesperrt worden. Ursache ist nach Ansicht internationaler Hämatologen eine ererbte Anomalie.

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