: Tauziehen um Honecker in Moskau
Berlin (dpa) — Um die Überstellung des ehemaligen DDR-Staats- und Parteichefs Erich Honecker an die Berliner Justiz scheint es in Moskau heftiges Tauziehen zu geben. Wie gestern in Berlin bekannt wurde, bestehen dort offenbar erhebliche Meinungsunterschiede, ob dieser aus dem sowjetischen Militärhospital Beelitz an die Ermittlungsbehörden in Berlin übergeben werden soll. Die Bundesregierung, so hieß es, habe alles ihr mögliche getan, um die Übergabe Honeckers zu erreichen. Die Berliner Justizsenatorin Limbach (SPD) wollte am Mittwoch keine weitere Erklärung zu Honecker abgeben. Vor einer Woche hatte sie sich noch optimistisch zu einer Überstellung Honeckers geäußert. Gegen diesen war vor rund zwei Wochen Haftbefehl wegen des Verdachts auf gemeinschaftlichen Totschlag erlassen worden, da er für den Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze verantwortlich sein soll.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen