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Tausende für Cory Aquino

■ Heute wird auf den Philippinen über das Verfassungsreferendum abgestimmt / Aquino setzt auf Versöhnung / Wieder Putschversuche gescheitert

Manila (afp/ap) - Die philippinische Präsidentin Aquino hat ihre Kampagne für die neue Verfassung des Landes am Wochenende mit einer von starken Polizeikräften abgesicherten Massenkundgebung von rund 170.000 Menschen in Manila beendet. Sie äußerte die Zuversicht, daß sich bei dem Referendum am heutigen Montag die überwältigende Mehrheit der über 24 Millionen Wahlberechtigten für eine neue Verfassung aussprechen wird. In Anspielung auf den in dieser Woche gescheiterten Putsch sagte die 54jährige Präsidentin: „Ich dachte, wir könnten alle Philippinos versöhnen. Aber es ist offenkundig geworden, daß einigen Leuten nichts an einer Aussöhnung liegt und daß sie nur darauf aus sind, uns Schwierigkeiten zu machen.“ Frau Aquino pries in diesem Zusammenhang Verteidigungsminister Rafael Ileto und den Generalstabschef der Streitkräfte, Fidel Ramos, dafür, daß sie den Putsch niederschlugen. Die Präsidentin gelobte erneut, daß die Putschisten ihrer gerechten Strafe zugeführt würden. Unterdessen machten rebellierende Militärs der Regierung in Manila offenbar weiter zu schaffen. Der im vergangenen Februar gestürzte Ex–Präsident Marcos hat die Streitkräfte des Landes „und alle Philippiner“ aufgerufen, sich zu sammeln und die neue Verfassung abzulehnen. Am Sonntag durchkämmten die Regierungstruppen nach Auskunft eines Armeesprechers weiter das nördlich von Manila gelegene Waldgebiet der Sierra Madre nach rund 200 uniformierten Aufständischen, die sich am Vortag in einem 40 Kilometer von der Hauptstadt entfernten Lager gesammelt hatten. Bis Sonntag mittag (MEZ) war es den Regierungssoldaten den Angaben zufolge aber nicht gelungen, die Aufständischen - bei denen es sich offenbar um Marcos–treue Teilnehmer des am Dienstag in Manila gescheiterten Putschversuches handelt - unter Kontrolle zu bringen. Der Generalstabschef der philippinischen Streitkräfte, General Ramos, hat jede Verwicklung in den gescheiterten Putschversuch dementiert. Zum Referendum Analyse Seite 7

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