: Tanzen wie die Fliegen
■ „Die Fliege“, ein groteskes Butoh-Tanztheater - im „Freiraum-Theater“
Was ist Butoh?
Rolf Hammes: Butoh heißt übersetzt nichts anderes als Tanz. Unsere Choreografin Anzu Furukawa kommt aus Tokio, sie war Mitbegründerin der Gruppe dance-love-machine und ist in der Tradition groß geworden.. Wenn Du sie fragen würdest, würde sie sagen: Ich weiß es auch nicht. Sie nennt ihren Tanz selbst „dance-butter“.
Warum sollen wir uns das Stück ansehen?
Da ist - hoffentlich - die Lust am Tanz spürbar. Und weil es geile Musik gibt, Art of Noise, Beethoven, Kurt Weill...
Hat das Stück die Fliege ein Thema?
Die Sehnsucht nach Lebebn, nach Liebe... jetzt und sofort. Wie in der Geschichte von Goerge Langelaan „Die Fliege“, die ja auch verfimt wurde. Da geht es um Forscher, deren Hände und Köpfe in einem mißlingenem Experiment zu denen von Fliegen mutierten. Sicher leben sie, aber sie sind keine Menschen mehr, werden immer mehr zu Fliegen und sterben. Für Augenblicke sind sie ratlos, verzweifelt, aber immer wieder versuchen sie, dem unentrinnbaren Schicksal zu entgehen. Vor Sehnsucht nach Leben niemals aufgebend. Wie Fliegen, die am Fliegenfänger zappeln oder vielleicht unter die Klatsche kommen. Eigentlich erwartet sie nur der Tod, von der menschlichen Seite aus gesehen. Aber worauf warten sie wirklich?
Das sieht mir verdächtig philosophisch aus.
Vielleicht kann ich oder der Zuschauer etwas von der Philosophie einer Fliege lernen.
Was spielst Du in „Die Fliege“?
Ich bin einer der Wissenschaftler und auch eine Fliege, manchmal. Am Ende bin ich Kellner im Cafe der unerfüllten Träume.
Die Gruppe „Dance-Butter Freiburg“ mit Lilo Stahl, Wolfgang Graf, Berd Ka, Esther M. Häusler, Christina V. Massenbach, Rolf Hammes spielt am 7./8./9.4. 20.30 Uhr im Freiraum-Theater, Grundstraße 10
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen