■ TROTZ DROHENDER SANKTIONEN DURCH EG UND USA:: Serben schießen Sarajevo in Trümmer
Berlin (taz) — Die Atempause dauerte nur wenige Stunden. Bei den seit Dienstag tobenden Kämpfen in Sarajevo, im übrigen Bosnien-Herzegowina und in Kroatien wurden am Mittwoch, nach einer kurzen Feuerpause während der Nacht, mehr als 20 Menschen getötet. In der Altstadt von Sarajevo schlugen nach Augenzeugenberichten in kurzen Abständen Granaten ein, zahlreiche Gebäude gingen in Flammen auf. Rund um das Hotel der EG-Delegation, die vergeblich zwischen den Moslems und den Serben zu vermitteln suchte, war es laut Radio Sarajevo in dem von Serben dominierten Stadtteil Ilidza zu heftigen Gefechten gekommen. Auch in Kroatien gingen die Kämpfe weiter; bei Angriffen der Bundesarmee vor allem in Slawonien sowie bei Gospic im Süden Kroatiens wurden mindestens fünf Menschen getötet. Am Mittwoch nachmittag berichtete dann der Rundfunk in Sarajevo und Belgrad übereinstimmend, die Serben in Bosnien hätten ein Friedensangebot unterbreitet. Danach könne Bosnien- Herzegowina auch in Zukunft in seinen heutigen Grenzen erhalten bleiben. Bisher hatten die Serben stets eine Abspaltung ihres Siedlungsgebietes von Bosnien und seinen Anschluß an die Mutterrepublik Serbien verlangt. SEITE 3
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