TIERTAG : Politik der Freundschaft
Dass der Esel dumm und störrisch sei, ist ein beliebtes Vorurteil. Tatsächlich sind die langohrigen Unpaarhufer von Natur aus einfach praktische Kritiker von Hierarchien und Gewalt: Wer etwas von ihnen möchte, sollte sie nicht zwingen, sondern ihnen ein guter Freund sein – und schon bewegt sich das Wagengespann wieder. Wie man einen Esel oder Muli richtig führt, kann man am Sonntag beim Eseltag in Europas größtem Tierpark für seltene und vom Aussterben bedrohte Haus- und Nutztierrassen, der Arche Warder bei Kiel, beim Eselführerscheinlehrgang lernen. Dort erfährt man auch, was den Poitou-Esel (Foto) so einzigartig macht, kann die neu gewonnenen zotteligen Freunde streicheln, striegeln und reiten. Und wer dann doch irgendwann genug von ihnen hat, besucht einfach die Sattelschweine, Telemark-Rinder, Alt-Oldenburger Pferde, Lockengänse oder Westfälischen Totleger. MATT
■ Warder: So, 15. 5., 10 Uhr, Arche Warder, Langwedeler Weg 11; www.tierpark-warder.de