THE BALLERY : Russland heute: Porzellanteint vor spiegelnder Hochhausfassade
Weißglänzende Haut und grazile, geradezu berechnend schöne Frauenkörper in Unterwäsche vor dem Hintergrund einer Großstadtszenerie sind auf den Fotografien zu sehen, die wie fotorealistische Gemälde wirken. Natürlich sind sie auf das Extremste digital manipuliert. In der Schöneberger Galerie The Ballery werden die neuesten Werke von Katerina Belkina gezeigt – neben den Arbeiten dreier anderer russischer Künstler/innen, die in Berlin leben: Igor Skaletsky, Natalia Korotyaeva und Vera Kochubei. Belkina ist auch für ihre Selbstporträts bekannt; kein Wunder also, dass sie sich auch in der neuen Fotoserie, die in ihrer Heimat, dem urbanen, postsozialistischen Habitat der Millionenstadt Samara, entstand, selbst in Szene setzt, mit fragendem, aus dem Bildrahmen hinausweisenden Blick. Im Gegensatz dazu inszeniert der in Israel lebende Skaletsky seine Bilder wie die Cover von Hochglanzzeitschriften, bricht den altertümlichen Charakter seiner Gemälde aber durch moderne Details wie einen Metalldetektor. NMAY
■ Bis 1. 6., Di.–Fr. 15–19 Uhr, Sa. 12–17 Uhr, Nollendorfstr. 11–12