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Systemkonform

■ betr.: „80 Prozent werden nicht mehr gebraucht“, taz vom 17.12. 96

Ohne Zweifel wäre die Installation einer dritten Kraft neben Wirtschaft und Staat gut. Doch Appelle an die Vernunft wie die von Rifkin werden nichts ändern, weil sie systemkonform innerhalb des Kosten-Nutzen-Denkens bleiben. Diese Systemgebundenheit, nach welcher der Staat verordnet, was der Wirtschaft nützlich ist (nicht unähnlich einer „Dialektik der Aufklärung“), muß durch einen Standpunkt außerhalb komplementiert werden. Nützlich dafür ist das Paradigma der Gewaltenteilung als demokratischer Erfordernis. Die Wirtschaft (als exekutiver) gesellschaftlicher Stoffwechsel wäre danach vom Subjekt gesellschaftlichen Lebens zu beurteilen und das Ergebnis der Auseinandersetzung legislativ vom Staat zu befestigen. Alles hängt davon ab, das gesellschaftliche Bewußtsein hierfür zu schaffen. Martin-Th. Köhler, Mörlenbach

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