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Syrien beschuldigt

■ Offene Anschuldigungen gegen Syrien im Londoner Terroristen–Prozeß / Angeklagter legte Teilgeständnis ab

London (afp) - Zum Auftakt des Londoner Prozesses gegen den mutmaßlichen jordanischen Terroristen Nezar Hindawi hat die britische Staatsanwaltschaft am Montag offene Anschuldigungen gegen Syrien erhoben. Dem 35 Jahre alten Jordanier palästinensischer Abstammung wird vorgeworfen, im April dieses Jahres einen Bombenanschlag auf eine Boeing 747 der israelischen Luftlinie El Al geplant und organisiert zu haben, der in letzter Minute verhindert wurde. Es gebe Beweise, die den Schluß zuließen, daß Hindawi „in Abstimmung mit syrischen Agenten und für eine Gruppe namens Revolutionäre jordanische Bewegung gehandelt“ habe, sagte der Generalstaatsanwalt des Londoner Schwurgerichts Old Bailey. Nach seinen Angaben besitzt der mutmaßliche Terrorist auch einen von Damaskus ausgestellten syrischen Diplomatenpaß. Die britische Regierung hatte nach dem gescheiterten Attentat zwar keinerlei direkte Anschuldigungen gegen Syrien erhoben, aber drei syrische Diplomaten ausgewiesen. London reagierte damit auf die Weigerung Syriens, die Immunität der Diplomaten aufzuheben und so ihre polizeiliche Vernehmung zu ermöglichen. Der Angeklagte bestreitet den ihm zur Last gelegten versuchten Anschlag, der wahrscheinlich das Leben der rund 375 Menschen an Bord der Maschine gekostet hätte. Nach Angaben des Generalstaatsanwalts vom Montag hat Hindawi aber vor der Verhandlung ein Teilgeständnis abgelegt. Der Staatsanwaltschaft zufolge gab er zu, er habe vom syrischen Geheimdienst für anti–israelische Anschläge 12.000 Dollar erhalten.

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