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Syrien: Keine Einreise für Nazi–Jäger

■ Beate Klarsfeld unerwünscht / Bonn wollte Auslieferung von Eichmann–Mitarbeiter Brunner

Paris/Bonn (afp/ap) - Beate Klarsfeld, eine deutsch–französische Journalistin, die sich durch die Verfolgung von Nazi–Kriegsverbrechern einen Namen gemacht hat, mußte am Dienstag unverrichteter Dinge von Damaskus zurück nach Paris fliegen. Die syrischen Behörden hatten ihr die Einreise aus Sicherheitsgründen verweigert. Beate Klarsfeld wollte sich bei der syrischen Regierung für die Auslieferung von Alois Brunner, eines Mitarbeiters von Adolf Eichmann, einsetzen. Sie hatte von der syrischen Botschaft in Bonn ein Visum erhalten. Klarsfeld wollte den zuständigen syrischen Stellen ein Schreiben des Bonner Justizministeriums überbringen, das die von der BRD und von Interpol beantragte Auslieferung Brunners beinhaltet. Er lebt seit 25 Jahren in Syrien. Ein Haftbefehl gegen Brunner wegen der Deportation von Juden aus Frankreich wurde am 10. Oktober 1984 von der Staatsanwaltschaft in Köln gestellt. Ein zweiter Haftbefehl aus Frankfurt datiert bereits von 1961 wegen der Deportation von Juden aus Griechenland, der CSSR und Österreich. Nach den Recherchen der Klarsfelds wurde Brunner 1938 Eichmann als Helfer der Deportation von Juden in Wien zugeteilt. 1943 sei er nach Saloniki gekommen, wo er den Befehl zur Deportation von 40.000 Juden nach Auschwitz und in andere Vernichtungslager unterzeichnet habe. Später wurde Brunner Kommandant des Konzentrationslagers Drancy in Frankreich, wo er für die Deportation von über 20.000 Juden zuständig gewesen sein soll.

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