Sylt: Walroßbulle im Wattenmeer gesichtet

Nach den gestrandeten Pottwalen hat sich jetzt auch ein Walroß ins schleswig-holsteinische Wattenmeer verirrt. Der rund 800 Kilogramm schwere Walroßbulle wurde zuletzt am Donnerstag abend vor Sylt gesichtet. Das teilte der Leiter der Schutzstation Wattenmeer, Lothar Koch, gestern mit. Inzwischen sei die Riesenrobbe wieder in der küstennahen Nordsee verschwunden, die für das Tier ausreichend Nahrung biete. Daß ein Walroß überhaupt bis an die Westküste Schleswig-Holsteins gelange, sei eine kleine Sensation. Nach Angaben Kochs „kommt es gelegentlich vor, daß solche Tiere weite Strecken zurücklegen“. Normalerweise seien Walroßbullen aber ihrem Standort treu und lebten im „Harem“mit mehreren weiblichen Tieren. Zuletzt hatte sich im Jahr 1960 ein Walroß nach Sylt verirrt. Normalerweise kommen Walrosse in arktischen Gewässern sowie im küstennahen Treib- und Packeis vor. Die der Nordsee nächstgelegenen Kolonien befinden sich vor Spitzbergen und an der russischen Eismeerküste.