ein neuer verlag für das „kursbuch“ (7) : Suhrkamp Verlag
Rowohlt schmeißt das „Kursbuch“ raus, die Kulturzeitschrift sucht einen neuen Verlag. Die taz sucht mit und zeigt mögliche neue Verbindungen auf. Kandidat heute: der Suhrkamp Verlag
Da kommt es her, dorthin muss es zurück. Hat der Suhrkamp Verlag in den letzten Jahren nicht tatsächlich ein paar Züge der Zeit verpasst, weil ihm ein Kursbuch fehlte, in dem die Abfahrtszeiten nachzulesen gewesen wären? Auch praktisch hätte die Rückkehr des Kursbuches Vorteile: Man könnte sich und dem Rest der Welt beweisen, dass man nicht nur Verlagsleiter, Top-Lektoren und Star-Autoren nach Hamburg und Göttingen verlieren, sondern auch Diskurskompetenz zurückholen kann. Außerdem könnte man mit dem Kursbuch als intellektuellem Hothouse endlich den Niedergang der edition suhrkamp stoppen. Keine Magisterarbeiten mehr zu Pop-Readern zusammenstellen! Nie wieder monatelang Manuskripte von Kristof Schreuf lektorieren und immer wieder Buch-Veröffentlichungstermine verschieben müssen! Auch für das Kursbuch hätte ein Unterstand auf dem Suhrkampgelände Sinn: Zwar dürfte die Erwartungshaltung kaum höher sein, ständig müsste man sich an den ersten Ausgaben messen lassen – aber so anstrengend das wäre: Sollte man sich nicht immer an den eigenen Großtaten orientieren? Hat man sich nicht allzu oft mit weniger zufrieden gegeben? In bewegten Zeiten gegründet, würde das Kursbuch durch eine Rückkehr zu Suhrkamp beweisen, den Ernst der Lage verstanden zu haben.