: Süßer die Titel nie waren!
Super, Stefan Aust! Da hast Du's den „Focus“-Flachpfeifen aber gegeben! Endlich hebt sich der calvinistisch-weltoffene „Spiegel“ wieder mit glanzvoll recherchierten Inhalten von seinem erdverbundenen Erzrivalen aus dem katholischen München ab! Was wird sich Gottvater Augstein da freuen.
Und wie sensibel die publizistischen Unterschiede herausgearbeitet sind: hier die ehrenvoll investigative Suche nach dem Sinn, in harten Lettern und mit dem Erzengel kulturbeflissen ins Bild gesetzt. Dort das wabernde Gefühl der neo-sentimentalen Romantiker, von einem pausbäckigen (Markwort)-Engel schmierig-lockig umklammert. So wird der „Spiegel“ wieder zu dem, was er einmal war: der absolute Meinungsmacher zwischen Himmel und Hölle!
Und während also „Focus“ mal wieder bräsig vom Schreibtisch aus fragt: „Ist der Papst an allem schuld“, schickst Du Deinen Redakteur Jürgen Neffe natürlich direkt vor Ort: rein in den „indischen Ashram“. So viele blattmacherische Qualitäten hätten wir Dir gar nicht zugetraut. Gib's zu: Das mit der „Sehnsucht“, das hast Du doch gewußt! Voll absichtlich, die Doublette! Damit gleich alle merken: „Spiegel“- Macher wissen mehr! Abb.: Titel
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