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Sündenbock gesucht

■ betr.: „Gewöhnung ans Skanda löse“ von Jan Feddersen, taz vom 18. 7. 96

[...] Ich denke, es ist klar, daß häufig Perspektivlosigkeit und ein schwieriges soziales Umfeld die Ursachen für diese gewalttätigen Übergriffe sind. Es wird der vielzitierte Sündenbock für die eigenen Probleme gesucht.

Der richtige Ansatz, dieser Gewalt zu begegnen, muß demnach sein, dieses Umfeld zu verbessern und somit präventiv gegen solche Straftaten vorzugehen. Zwar wird auf diesem Feld wenig getan, und ein Erfolg hat sich offensichtich noch nicht eingestellt. Du kannst aber nicht fordern, diesen Weg ob des mangelnden Erfolges einzustellen und ihn obendrein als Schmusekurs abtun.

Richtig und logisch wäre die Forderung, die pädagogische Arbeit an sozialen Brennpunkten zu forcieren. Dadurch würde verhindert, daß die Jugendlichen in die Gewalttätigkeit abrutschen. Die Lösung kann nicht sein, die StraftäterInnen abzuurteilen in der Hoffnung, daß sie geläutert und resozialisiert aus der JVA oder ähnlichem entlassen werden.

Zudem muß politisch mehr für die Integration ausländischer MitbürgerInnen getan werden. Nur ein Zusammenspiel aller Faktoren kann zu einer Verbesserung der Situation beitragen. Marcus Pierk, Gronau

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