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Südkorea streikt weiter

■ Minenarbeiter stürmten Büros / Werftarbeiter legen erneut Arbeit nieder / Nahverkehr in Städten lahmgelegt

Seoul (afp/ap/dpa) - Rund 2.000 streikende Minenarbeiter der südkoreanischen Bergwerksstadt Changsung haben in der Nacht zum Freitag die Büros ihrer Gesellschaft gestürmt und Hunderte von Scheiben eingeworfen. Wie ein Angestellter der staatlichen „Korea Mine Development Co“ mitteilte, hätten rund 600 Polizisten vergeblich versucht, die wütenden Kumpels unter Kontrolle zu bringen. In der privaten Chul–Am–Mine dagegen dauerten die Auseinandersetzungen zwischen der Einsatzpolizei und Hunderten von Bergarbeitern in den Morgenstunden noch an. Die Arbeiter forderten höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. In der größten Werft des Landes, Daewoo, legten Arbeiter am Freitag erneut die Arbeit nieder. Über 1.000 Arbeiter drängten ihre Kollegen über die Schaffung einer „demokratischen Gewerkschaft“ abzustimmen, sagte ein Angestellter der Werft. Der bestehenden Gewerkschaft wird vorgeworfen, sie sei zu unternehmerfreundlich. Die Streikenden hatten erst am Donnerstag die Arbeit wieder aufgenommen. In einer Reihe von Städten, darunter in Seoul, streikten Bus und Taxifahrer. Die Gewerkschaft der Fahrer drohte mit einem landesweiten Ausstand für den Fall, daß ihre Forderungen nach höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen nicht erfüllt würden. Unabhängig von den Streiks wurden am Freitag mindestens vier Menschen getötet und über 50 verletzt, als ein Chemielager in der Nähe des Flughafens von Seoul explodierte. In dem Lager waren große Mengen Methanol, Lösungsmittel und andere chemische Stoffe gelagert.

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