: Südkorea bleibt hart
■ Studentin Rim Su Gyong und Pastor Moon Kyu Hyon wegen Nordkorea-Besuch zu zehn und acht Jahren verurteilt
Seoul (dpa/taz) - Mit zehn Jahren Gefängnis bestrafte ein südkoreanisches Gericht am Montag die 21jährige Rim su Gyong, die als einzige Südkoreanerin an den Weltjugendfestspielen in Pjöngjang teilgenommen hatte. Der 41 Jahre alte Pastor Moon Kyu Hyon, der sie in Nordkorea abgeholt und mit ihr gemeinsam die Grenze zum Süden überschritten hatte, erhielt acht Jahre Gefängnis. Trotz Reiseverbots hatte sich die Südkoreanerin im vergangenen Juni über die Bundesrepublik und Ost-Berlin als Vertreterin eines Studentenverbandes in den kommunistischen Norden des Landes aufgemacht. Das Bild von ihrem Einmarsch im Pjöngjanger Stadion ging durch die Weltpresse. Anschließend hatte die Französischstudentin einen „Internationalen Friedensmarsch“ für die Wiedervereinigung Koreas quer durch Nordkorea zur Demarkationslinie zwischen den verfeindeten Zwillingsstaaten angeführt.
Nach ihrer Grenzüberschreitung wurden die beiden schließlich am 15.August im Waffenstillstandsort Panmunjom verhaftet. Im vergangenen Oktober wurden bereits Pfarrer Moon Ik Hwan und sein Begleiter, der Unternehmer Yu Won Ho, zu zehn Jahren Haft verurteilt, weil sie Gespräche mit dem nordkoreanischen Partei- und Staatschef Kim Il Song geführt hatten.
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