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Südafrikapolitik: alles beim Alten

■ Sanktionen gegen Afrika weiter abgelehnt / Weizsäcker erstattete Kohl Reisebericht

Bonn (dpa) - Die Bundesregierung hält wirtschaftliche Sanktionen gegenüber Südafrika für kein geeignetes Mittel zur Bekämpfung der Apartheid und beabsichtigt auch keine Änderung dieses Kurses. Dies betonte Regierungssprecher Friedhelm Ost am Freitag nach einem Gespräch zwischen Bundeskanzler Helmut Kohl und Bundespräsident Richard von Weizsäcker. Über das knapp einstündige Gespräch, bei dem es auch um die kürzlich abgeschlossene Südafrika–Reise des Bundespräsidenten ging, wurden weder von Ost noch vom Bundespräsidialamt nähere Angaben gemacht. CDU–Generalsekretär Geißler hat inzwischen die Äußerungen des Bundespräsidenten auf dessen Afrika–Reise gelobt. Weizsäcker habe neues Vertrauen in Afrika geschaffen, weil er die Apartheidpolitik abgelehnt und konsequent für die Wahrung der Menschenrechte in Südafrika eingetreten sei. Der südafrikanischen Regierung warf Geißler vor, die Chancen für einen friedlichen Wandel zu verspielen. Sie bekämpfe die schwarze Opposition mit Methoden, wie sie aus Ostblockdiktaturen und Militärregimen bekannt seien. Der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Chrobog, unterstrich, daß Bundesaußenminister Genscher nicht zu einem Handelsboykott gegenüber Südafrika aufgerufen habe. Er habe aber Verständnis dafür geäußert, wenn jemand durch seine Kaufenthaltung einen solchen Boykott unterstütze. Ost wies darauf hin, daß Bundesarbeitsminister Norbert Blüm noch vor der Sommerpause nach Südafrika reisen werde. Als nächster Bonner Südafrika– Besucher wird der SPD–Bundestagsabgeordnete Verheugen am Samstag die Reise antreten. In der kommenden Woche wollen die beiden FDP–Politiker Gerhart Baum und Burkhard Hirsch erneut das südliche Afrika aufsuchen.

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