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Subversive Volkszähler

Berlin (taz) - Bei der für Mai 87 geplanten Volkszählung müssen die Verantwortlichen nicht nur damit rechnen, daß sich tausende von Zählern ihrer drohenden Zwangsverpflichtung widersetzen, sondern auch, daß die Zähler „potentielle Propagandisten eines Volkszählungsboykotts“ sind, so gestern der Abgeordnete der Grünen, Christian Ströbele, auf einer Pressekonferenz in Bonn. Ströbele kündigte weiter an, daß man in jener „alternativen Zählerschulung“ zwangsverpflichtete Volkszähler über die Gefahren der Zählung informieren werde, sodaß die Zähler dann die Bedenken bei ihren Hauzsbesuchen vortragen könnten. Schon jetzt hätten sich zahlreiche Zähler bei den Grünen und dem Volkszählungsinitiativen gemeldet. Bei Nachforschungen der Grünen hätten sich außerdem „die Zweifel an der Redlichkeit des gesamten Unternehmens“ verstärkt. So habe z.B. ein Besuch in der Kasseler Erhebungsstelle ergeben, daß dort zur Durchführung der Volkszählung Name und Adresse der Befragten entgegen anderlautender Behauptungen auf dem städtischen Datenspeicher verarbeitet werden. Die Erhebungsbögen, die streng von der Haushaltsmantelbögen getrennt werden müßten, würden außerdem ein Dreiviertel Jahr lang gemeinsam in der Erhebungsstelle aufbewahrt.

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