Studie über Treibhausfolgen in 2015: Klimawandel trifft jährlich 375 Millionen
Trockenheit, Unwetter, Überschwemmungen: Bis 2015 soll die Zahl der Klimawandel-Opfer dramatisch ansteigen. Das zumindest ergibt eine Studie der NGO Oxfam. Sie sieht die G-8-Staaten in der Pflicht.
BERLIN afp | Die Zahl der Menschen, die von extremen Trockenheiten, Unwettern oder Überschwemmungen und anderen Folgen des Klimawandels betroffen sind, wird laut einer Studie bis 2015 auf etwa 375 Millionen jährlich ansteigen. Dies sei ein Zuwachs von 54 Prozent, heißt es in einer von der internationalen Hilfsorganisation Oxfam am Dienstag veröffentlichten Studie. "Der Klimawandel macht mehr und mehr Menschen zu 'Klima-Hilfsbedürftigen'", erklärte Jan Kowalzig, Klimaexperte bei Oxfam Deutschland.
Weltweit müssten die internationale Not- und Katastrophenhilfe und die Katastrophenvorsorge auf die wachsenden Herausforderungen durch die Folgen des Klimawandels neu ausgerichtet werden, heißt es in der Studie. "Das internationale System der Not- und Katastrophehilfe reagiert nach wie vor viel zu langsam und oft nur unzureichend auf Naturkatastrophen", erklärte Robert Lindner, Koordinator für humanitäre Kampagnen bei Oxfam Deutschland.
Die Verantwortung liege hauptsächlich bei den reichen Ländern, allen voran den G-8-Staaten, erklärte Kowalzig mit Blick auf ein bevorstehendes Treffen der Umweltminister der G-8 in Italien. Aber auch die Regierungen von Entwicklungsländern trügen Verantwortung, ihre Bevölkerung besser vor den Folgen von Naturkatastrophen zu schützen. Als positive Beispiele nennt der Bericht "The Right to Survive" (Das Recht auf Überleben) Kuba und Bangladesch, die trotz Armut massiv in die Katastrophenvorsorge investieren.
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