Studie des Deutschen Reiseverbands: Mehr auf der Schiene unterwegs
Sicherheit geht vor, aber Zahlen zeigen: Das Zugfahren ist auch in der Coronakrise attraktiv. Sogar mit der Deutschen Bahn.
Der VDV beruft sich auf Zahlen aus der repräsentativen Erhebung „Reiseanalyse 2021“ des Deutschen Reiseverbands. „Die Urlauberinnen und Urlauber haben auch 2020 auf die klimafreundliche Bahn als Verkehrsmittel gesetzt, sogar häufiger als vor Ausbruch der Pandemie“, sagte VDV-Vizepräsident Veit Salzmann. Er hält es für wahrscheinlich, dass die Bahn künftig gerade für Urlaubsziele in Deutschland häufiger das Verkehrsmittel der Wahl sein wird.
„Die Bahnen übernehmen immer mehr innerdeutsche Verkehre, wo früher geflogen wurde, weil die Menschen klimafreundliche und bequeme Reisemöglichkeiten aktiv suchen“, sagte er. So gebe es auch immer mehr Kooperationen zwischen Airlines und Bahnunternehmen, um Kurzstreckenflüge zu vermeiden. Die meisten innerdeutschen Flüge werden zwar von Geschäftsleuten gebucht, aber auch als Zubringerflüge etwa zu Ferienreisen spielen sie eine wichtige Rolle. Im Vorfeld der Bundestagswahl ist eine Diskussion darüber entbrannt, ob Kurzstreckenflüge aus Klimaschutzgründen massiv eingeschränkt oder verboten werden sollten. Frankreich etwa hat Einschränkungen für Inlandsflüge beschlossen.
In der Coronakrise ist der Luftverkehr massiv eingebrochen. Bei Urlaubsreisen lag der Anteil des Flugzeugs als genutztes Verkehrsmittel im Jahr 2020 bei 26 Prozent, nach 42 Prozent 2019. Allerdings nehmen Reisen per Flugzeug wieder rasant zu. Der neue Flughafen Berlin-Brandenburg, der im Oktober 2020 mit neun Jahren Verspätung den Betrieb aufgenommen hat, hat am vergangenen Freitag zum ersten Mal mehr als 50.000 Passagier:innen gezählt. An den Hauptreisetagen in der aktuellen Feriensaison waren es jeweils 30.000.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Hybride Kriegsführung
Angriff auf die Lebensadern
Kinderbetreuung in der DDR
„Alle haben funktioniert“
Niederlage für Baschar al-Assad
Zusammenbruch in Aleppo
Eine Chauffeurin erzählt
„Du überholst mich nicht“
Misogynes Brauchtum Klaasohm
Frauenschlagen auf Borkum soll enden
SPD im Vorwahlkampf
Warten auf Herrn Merz