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Studentenboom — 34.000

Berlin (taz) — Der Studentenboom und Veränderungen bis tief in die Bildungsinhalte hinein sorgen für Aufregung in den Hochschulen und Universitäten der DDR.

Mit 34.800 Studenten haben sich knapp 9.000 mehr für ein Direktstudium eingetragen, als ursprünglich geplant.

Gleichzeitig berief Bildungsminister Meyer nur „für die Lehre unerläßliche“ Dozenten, über die Hälfte der Anträge wurden nicht bestätigt. Ausgesetzt wurde die Berufung zum außerordentlichen Dozenten — diese Hochschullehrergruppe existiert in der BRD nicht — und alle Berufungen an Hochschulen wie den Offiziershochschulen oder der Hochschule für LPG Meißen, für deren Profil keine ausgereiften Vorstellungen bestehen. An den Hochschulen und Universitäten der DDR werden für 1990/91 insgesamt 26 völlig neu gestaltete geistes-, sozial-, wirtschafts- und rechtswissenschaftliche Studienrichtungen angeboten — zum Beispiel Volkswirtschaft, Politikwissenschaft und Sozialpädagogik.

Für Absolventen „altlastiger Studienfächer“, etwa der Rechts- und Wirtschaftwissenschaften, wird eine zusätzliche Qualifizierung erwogen, die ihre Berufschancen erhöhen soll. Das Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft unterstützt 66 Projekte für Gastvorlesungen, Literaturhilfen und Wissenschaftleraustausch im Wert von sechs Millionen DM, die im direkten Kontakt zwischen BRD- und DDR-Hochschulen realisiert werden.

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