Agitprop: Struktur I
■ Hochschulstrukturplan
Er beschreibt, wie die Hochschullandschaft Berlins sich bis 2003 „entwickeln“ soll. Bis dahin baut der Senat stufenweise 15.000 Studienplätze oder 1.200 Stellen an den Unis ab. Seit Beginn des Jahres wurde der Strukturplan zwischen Ministerialbürokratie und Hochschulen diskutiert. Der Senat beschloß ihn – in den Semesterferien. Und das Abgeordnetenhaus verzichtete zunächst auf eine parlamentarische Beratung. Das 300-Seiten-Konvolut, das seit Beginn der Woche gedruckt vorliegt, besteht zur Hälfte aus einem statistischen Anhang. Die Inhalte sind:
– der Abbau von 15.000 Studienplätzen: 10.000 an der Freien, 5.000 an der Technischen Universität (siehe Grafiken Seite 5 und 10) und 500 an der Hochschule der Künste;
– eine „Neuordnung“ der Fächerangebote: Unter anderem wird die Sozialpädagogik von der Freien an die Humboldt-Uni verlegt, werden die Lehramtsstudiengänge an der TU eingestellt, die Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften von der HdK abgezogen;
– eine Studienstrukturreform, sprich eine Zweiteilung des Studiums: Spätestens nach acht bis zehn Semestern soll für das Gros der Studierenden künftig ein berufsqualifizierendes Studium abgeschlossen sein. Der wissenschaftliche Nachwuchs wird anschließend in Graduiertenkollegs herangezogen.
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