■ MediaBazaar: Strohhalm der ARD
Offenbar haben die ARD-Intendanten die Hoffnung noch nicht aufgegeben, die Ministerpräsidenten könnten noch ein paar Pfennig (z.B. zwanzig) auf die für die ARD magere Erhöhung der Rundfunkgebühren drauflegen. Nach einer Klausurtagung soll jetzt ihr Vorsitzender Albert Scharf einen Brief an den Mainzer Ministerpräsidenten Kurt Beck schreiben, in dem nachweisbare „Irrtümer“ der Gebührenkommission (KEF) aufgelistet werden sollen. Beck koordiniert die Rundfunkpolitik der Ministerpräsidenten. In den meisten Staatskanzleien wird aber davon ausgegangen, daß die KEF-Empfehlung kaum noch nach oben korrigiert werden kann. Möglicherweise werden unionsregierte Länder sogar noch eine Kürzung ins Gespräch bringen: Man könnte den Anstalten schließlich das für die neuen Spartenkanäle eingeplante Geld abziehen – mit dem Auftrag, es durch Einsparungen selbst zu erwirtschaften. Die KEF hält ein solches Diktat zwar für verfassungswidrig, aber für einen Poker unter dem MPs, bei dem am Schluß alles beim alten bleibt, taugt es allemal.
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