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Streit um Worte

Großflughafen, Drehkreuz oder leistungsfähiger Flughafen: Schönefeld soll gebaut werden, aber wie?

Nach dem heftigen Widerstand von Anwohnern und Anliegergemeinden ist um den Ausbau Schönefelds zum alleinigen Verkehrsflughafen der Region nun auch ein Streit um Worte entbrannt. Brandenburgs Regierungschef Manfred Stolpe (SPD) stellte gestern erneut klar, dass er den Begriff „Großflughafen“ als nicht hilfreich ansieht. Sein Berliner Kollege Klaus Wowereit (SPD) hält an einem „internationalen Luftverkehrsdrehkreuz“ fest. Beide wollen aber,dass der Flughafen in der beschlossenen Form gebaut wird. Der CDU-Spitzenkandidat für die Abgeordnetenhauswahlen, Frank Steffel, sieht das Vorhaben allerdings kurz vor dem Absturz.

Stolpe betonte ebenso wie Wowereit, er halte am Ursprungskonzept von 1996 fest. Daran gebe es „keinen Millimeter Veränderung“. Es wäre „Demontage und Rückschritt“, wenn man den Airport nicht bauen würde. Doch gehöre es in den „Bereich von Wunschträumen“, ihn auf eine Ebene mit Frankfurt am Main und München zu stellen. Der Begriff „Großflughafen“ diene nur dem Kampf der Gegner. Unterstützung bekam Stolpe von der Deutschen Lufthansa. Der Flughafen müsse „die Hauptstadtregion direkt mit Amerika und Ostasien verknüpfen und innerhalb Europas ein verlässliches Verbindungsnetz bieten“, sagte Lufthansa-Sprecher Wolfgang Weber. In der Sache sei man nicht auseinander. Berlin habe das Potenzial, knapp hinter München zum drittwichtigsten Flughafen Deutschlands zu werden. Steffel erklärte dagegen, eine Absage an das Projekt, wie es Stolpe gefordert habe, komme nicht in Frage. Stolpe halte Wowereit „anscheinend für so regierungsschwach, dass er Entscheidungen in dieser Größenordnung ohne diesen trifft“. Das größte Investitionsprojekt in den neuen Ländern drohe zu scheitern. DPA, TAZ

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