: Streit um Streiks in Metallindustrie
■ Spitzengespräche zwischen Arbeitgebern und IG Metall von Warnstreiks überschattet
Frankfurt (ap) - Überschattet von dem neu entbrannten Streit um die Warnstreiks findet am Mittwoch das Spitzengespräch zwischen IG Metall und Arbeitgebern über einen Kompromiß zur Arbeitszeitverkürzung statt. Der Gewerkschaftsvorsitzende Steinkühler, der den Tarifkonflikt um die 35–Stunden–Woche bei dem Treffen in Bad Nauheim mit Arbeitgeberpräsident Stumpfe noch vor Ostern beilegen will, warf Gesamtmetall eine „unerhörte Belastung“ des Klimas vor. Der Arbeitgeberverband will die Gewerkschaft von einem Schiedsgericht, das spätestens am Donnerstag zusammentreten muß, zu einer Vertragsstrafe bis zu einer Mio. Mark wegen der Warnstreiks verurteilen lassen. Die IG Metall forderte den Vorsitzenden des Schiedsgerichts, den Gießener Professor Alfred Söllner, auf, die Arbeitgeber um die Rücknahme ihres Antrags zu bitten. Stumpfe hatte der IG Metall am vergangenen Donnerstag nicht nur das Spitzentreffen angeboten, sondern auch in einem Schriftsatz vom selben Tag die Anrufung des Schiedsgerichts angekündigt. Es ist das erste Mal in der Nachkriegsgeschichte, daß das in der Schieds– und Schlichtungsordung der Metallindustrie vorgesehene Schiedsgericht eingeschaltet werden soll.
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